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Bahasa dan Budaya Indonesia : Sprache und Kultur Indonesiens


Republik Indonesien


Geografie


Das Land

[caption id="attachment_656" align="alignright" width="300" caption="Indonesien - geographisch
zur Vergrößerung bitte anklicken"][/caption]Die Republik Indonesien liegt in Südostasien und besteht aus über 17.000 teils bewohnten Inseln, Reste einer Landbrücke zwischen Asien und Australien, die in erdgeschichtlich junger Zeit zerbrach. Von der Insel Sumatra aus im Westen erstreckt sich der Archipel über 5100 km bis nach Irian Jaya (westlicher Teil Neuguineas) im Osten. Geologisch lässt sich das indonesische Staatsgebiet in drei große Bereiche aufteilen: Der Westteil mit Borneo und der gesamten südlichen Inselkette von Sumatra im Westen bis Timor im Südosten gehören zum sog. Sunda-Schelf, einer zum Großteil überfluteten Fortsetzung des asiatischen Kontinents. Neuguinea und die nördlichen Molukken gehören zum Sahul-Schelf, der nördlichen Fortsetzung Australiens. In der Mitte liegen Sulawesi (Celebes) und die südlichen Molukken, die zu einer langen Gebirgskette gehören, die sich bis zu den Philippinen erstreckt. Bis heute gibt es auf den Inseln zahllose aktive Vulkane, immer wieder fordern Ausbrüche und Erdbeben – teilweise gefolgt von verheerenden Tsunamis – neue Menschenleben, so z.B. im Dezember 2004 und im Juli 2006. Auf Borneo, mit rund 750.000 qkm drittgrößte Insel der Welt, gehört die Provinz Kalimantan im Süden zu Indonesien, das restliche Inselgebiet zu Malaysia und zu Brunei. Der westliche Teil der Insel Neuguinea, Irian Jaya (auch: West-Papua oder Westguinea), ist seit den 60er Jahren der indonesischen Verwaltung unterstellt, der Ostteil gehört zu Papua-Neuguinea. Auf Neuguinea findet sich die höchste Erhebung Indonesiens, der Puncak Jaya mit 5029 m. Die Hauptstadt Indonesiens, Jakarta, liegt auf der gebirgigen Insel Java. Im Stadtgebiet leben rund 9 Millionen Einwohner. Java ist die am dichtesten besiedelte Insel der Welt: Bei einer Fläche von knapp 127.000 qkm leben hier über 130 Millionen Menschen, das sind knapp 60% der Gesamtbevölkerung Indonesiens. Die Insel bildet das wirtschaftliche Kerngebiet Indonesiens: neben dem fruchtbaren Flachland an der Nordküste finden sich hier reiche Bodenschätze und eine im Vergleich zu den anderen Inseln gut ausgebaute Infrastruktur. Die drittgrößte Insel Indonesiens ist Sulawesi (Celebes), sie liegt zwischen Borneo und den Molukken. Auf knapp 190.000 qkm leben ca. 14,7 Millionen Einwohner. Die Gebirgszüge der Insel mit zahlreichen aktiven Vulkanen erreichen bis zu 3500 m Höhe. Auf Sumatra leben auf einer Fläche von ca. 470.000 qkm (inklusive der vorgelagerten Inseln) knapp 50 Millionen Einwohner. Vom sumpfigen Tiefland im Osten steigt das Barisangebirge mit 10 aktiven Vulkanen auf. Auf Sumatra liegt auch der größte See Indonesiens (Tobasee), einer der weltweit größten mit Wasser gefüllten Vulkankrater.

Klima

Obwohl die gesamte Inselgruppe in Äquatornähe liegt, herrscht auf den einzelnen Inseln leicht unterschiedliches Klima. Die vier großen Inseln Borneo, Sumatra, Sulawesi und Java, zahlreiche kleinere Inseln und Irian Jaya (Westguinea) haben tropisches Monsunklima, das den einzelnen Gegenden teils sehr unterschiedliche Regenmengen, wobei die Niederschlagsmenge im allgemeinen nach Osten hin abnimmt. Generell herrscht in den Monaten Juni bis September eher trockenes Klima mit weniger Niederschlägen. Von Dezember bis März kann die Niederschlagsmenge so hoch liegen, dass es zu Überschwemmungen kommt. Es herrschen das ganze Jahr über hohe Temperaturen, das Mittel liegt bei rund 26°C.

Flora und Fauna

Rund ein Viertel der Inseln ist vulkanischen Ursprungs und verfügt über sehr fruchtbare Böden. Sumpfige Tiefebenen mit zahlreichen Gewässern und dichtem Mangrovenbewuchs finden sich vor allem in Südborneo und Ostsumatra. Große Teile der Inseln sind mit Wäldern (Tropischer Regenwald) bedeckt, die durch Abholzung und durch verheerende Waldbrände (z.B. 1997 und 2006) bereits stark dezimiert wurden. Auf den kleineren Inseln im Osten finden sich Savannen und Steppen. In Indonesien findet sich eine große Artenvielfalt, deren Ursprünge sich in Asien und in Australien (Beuteltiere wie z.B. der Sulawesi-Koala) finden. Der britische Zoologe Alfred Wallace war es, der im 19. Jahrhundert die Tiere des Malaiischen Archipels durch die sog. Wallace-Linie zwischen Bali und Lombok in ein asiatisches und ein australisches Reich teilte. Viele der Tierarten sind endemisch, das bedeutet, sie kommen weltweit nur in dieser Region vor. So zum Beispiel das Sumatra-Nashorn, der Sumatra-Elefant (beide Arten vom Aussterben bedroht) oder die Kobold-Makis auf Sulawesi. Eine endemische Tierart ist auch der Komodo-Waran, eine bis zu 3 m lange und 250 kg schwere Echsenart, die nur auf der Insel Komodo und den direkt benachbarten Inseln vorkommt. Tierarten wie die Hammerhühner nutzen die nicht erloschenen Vulkane, indem sie ihre Eier in die heiße Vulkanasche vergraben und dort ausbrüten lassen. Einzigartig ist auf Indonesien auch die Vogelwelt: rund 1480 Arten wurden gezählt (unter ihnen z.B. die farbenprächtigen Paradiesvögel), das entspricht 16% aller Vogelarten weltweit.

Kultur und Gesellschaft

Bevölkerung

[caption id="attachment_668" align="alignright" width="300" caption="Indonesien - politisch
zur Vergrößerung bitte anklicken"][/caption]Mit 237,6 Millionen Einwohnern hat Indonesien weltweit die viertgrößte Bevölkerung. Das Bevölkerungswachstum liegt bei derzeit rund 1,49% (Stand 2010). Die dichteste Besiedelung findet sich auf der Insel Java, hier wohnen rund 120 Millionen Einwohner auf ca. 6,6% der Gesamtfläche des Staates. Die Bevölkerung setzt sich aus mehr als 300 ethnischen Gruppen zusammen. Die zahlenmäßig stärkste Bevölkerungsgruppe sind die Javanesen (knapp 41%), gefolgt von den Sundanesen, Malaien und Maduresen. Es gibt eine Vielzahl von Sprachen und Dialekten, alleine auf Sumatra werden 15 verschiedene Sprachen verwendet. Fast alle Indonesier sind mehrsprachig, die offizielle Amtssprache Bahasa Indonesia wird inzwischen von über 90% der Bevölkerung gesprochen. Handelssprache ist Englisch. Neben der offiziellen Landessprache wird von rund 80 Millionen Einwohnern Javanisch, von rund 30 Millionen Sundanesisch gesprochen. Knapp 90% der Bevölkerung sind Muslime, wobei der Islam in Indonesien stark vom Buddhismus und vom Hinduismus geprägt ist. Seitdem der Islam sich im 16. Jahrhundert auf Java durchgesetzt hatte, wurde Bali das Zentrum der hinduistischen Bewegung in Indonesien. Rund 9% der Bevölkerung sind Christen. Seit dem Ende der 80er Jahre besteht für alle Kinder von 7 bis 13 Jahre Schulpflicht, die Analphabetenrate liegt bei ca. 6%. 83 staatlichen Universitäten stehen rund 2.800 private Hochschulen gegenüber. Einige der Universitäten wie z.B. die Universitas Indonesia in Jakarta haben international einen guten Ruf. Knapp ein Drittel der indonesischen Bevölkerung leben in Armut, wobei es große regionale Unterschiede gibt. In den Großstädten wie z.B. Jakarta finden sich ausgedehnte Slums.

Geschichte

Der indonesische Archipel ist eines der ältesten bewohnten Gebiete der Erde. Hier lebte schon vor rund 500.000 Jahren der sog. Javamensch (Homo erectus). Die Vorfahren der heutigen indonesischen Völker kamen wahrscheinlich um 1000 v.Chr. aus Asien auf die Inseln. Im 16. Jahrhundert war es zunächst die portugiesische, später dann die holländische Kolonialmacht, die die Kontrolle über die Molukken (Gewürzinseln), Java und Sumatra übernahm. Abgesehen von einem kurzen Zwischenspiel der Briten in der ersten Hälfte blieben die Inseln auch im 19. Jahrhundert fest in holländischer Hand. Erste nationalistische Bewegungen wie z.B. die von dem Indonesier Achmed Sukarno 1927 gegründete Indonesische Nationalpartei (PNI) waren die Antwort auf das strikte Vorgehen der Kolonialherren gegen antiniederländische Aufstände. Im Zweiten Weltkrieg wurde Indonesien von Japan besetzt (1942-45), Sukarno wurde von der Besatzungsmacht als Statthalter eingesetzt. Nach der japanischen Kapitulation erklärte er am 17. August 1945 die „Republik Indonesien“ als unabhängigen Staat. Sukarnos Regierungszeit dauerte bis 1965 und war gekennzeichnet durch Korruption, antiwestliche Politik und eine zunehmende Auflösung der Demokratie hin zu einem diktatorischen Führungsstil. 1965 übernahm das Militär, ehemals Verbündeter Sukarnos, unter General Suharto die Macht, der 1968 zum Präsidenten gewählt wurde. Wirtschaftlich erlebte das Land in den folgenden Jahren mit Hilfe ausländischer Investoren einen starken Aufschwung. 1976 wurde das überwiegend von Christen besiedelte Ost-Timor, das bis zu diesem Zeitpunkt noch zu Portugal gehörte, von der ehemaligen Kolonialmacht in seine Unabhängigkeit entlassen. Trotz der dort starken Unabhängigkeitsbewegung (Partei FRETELIN, Revolutionäre Front für ein unabhängiges Ost-Timor) besetzte Indonesien das Land und erklärte es zur indonesischen Provinz. Der andauernde Konflikt forderte in den nächsten Jahrzehnten viele Menschenleben. Auch ein 1983 unterzeichnetes Waffenstillstandsabkommen zwischen der FRETELIN und der indonesischen Regierung änderte daran nichts. Innenpolitisch erfuhr die Regierung Suharto wachsende Ablehnung: Korruption und die Unterdrückung von Regierungsgegnern und Oppositionsparteien führten zu Massenprotesten der Bevölkerung, die von den Militärs niedergeschagen wurden. Die guten Wahlergebnisse für die Regierungspartei „GOLKAR“ waren u.a. darauf zurückzuführen, dass nur noch regierungskonforme Parteien zugelassen wurden. In der zweiten Hälfte der 90er Jahre geriet die indonesische Regierung durch die asiatische Wirtschaftskrise und die extrem hohe Auslandsverschuldung weiter unter Druck. Die Bevölkerung litt neben Arbeitslosigkeit und der drastischen Preiserhöhung für Lebensmittel unter der gesundheitsgefährdenden Luftverschmutzung, die durch schwere Waldbrände (1997 auf Borneo, Sulawesi und Sumatra) verursacht wurden. 1998 wurde Präsident Suharto abgelöst von Bacharuddin Habibe, der politische Reformen ankündigte. Im andauernden Konflikt um Ost-Timor bot Habibe eine beschränkte Autonomie an, die jedoch von FRETELIN abgelehnt wurde. Im August 1999 kam es zu den ersten freien Wahlen in Indonesien seit vier Jahrzehnten. Nachfolger von Habibe wurde der gesundheitlich schwer beeinträchtigte Muslimführer Abdurrahman Wahid. Im gleichen Monat wurde das von der Unabhängigkeitsbewegung in Ost-Timor geforderte Referendum durchgeführt: 78,5% der Bevölkerung Ost-Timors entschieden sich für die Loslösung von Indonesien und für die Unabhängigkeit. In den folgenden Monaten kamen bei Kämpfen zwischen pro-indonesischen Banden, Anhängern der Unabhängigkeitsbewegung und indonesischen Militärs zahlreiche Menschen ums Leben. Die UN entsandte eine 7.500 Mann starke Friedenstruppe auf die Insel, die im Februar 2000 von der UN-Blauhelmtruppe abgelöst wurde. 2002 wurde Ost-Timor (Demokratische Republik Timor-Leste) endgültig unabhängig und im September des gleichen Jahres in die Vereinten Nationen aufgenommen. Ost-Timor war nicht die einzige Provinz, die sich um Unabhängigkeit von Indonesien bemühte: Z.B. in Aceh, einer Provinz im äußersten Nordwesten Sumatras mit reichen Erdgas- und Erdölvorkommen, kam es jahrelang zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen der „Bewegung für ein Freies Aceh“ (GAM) und Regierungstruppen. 2005 wurde in Helsinki eine Vereinbarung zwischen beiden Seiten geschlossen mit dem Ziel, den Konflikt auf Dauer zu lösen. Im August 2000 wurde in der Hauptstadt Jakarta der Prozess gegen den ehemaligen indonesischen Präsidenten Suharto angesetzt. Ihm wurde vorgeworfen, er habe sich während seiner über 30 Jahre währenden Herrschaft um bis zu 1,2 Milliarden Mark bereichert. Das Vermögen seiner Familie wurde auf 98 Millionen Mark geschätzt. Seit der Absetzung Suhartos wurden in Indonesien eine Reihe von Reformen vollzogen wie z.B. der Rückzug des Militärs aus der Politik und die Einsetzung eines Verfassungsgerichts. Die Parlamentswahlen im Jahr 2004 und 2009 liefen laut Aussagen von internationalen Beobachtern fair und friedlich ab.

Politisches System

Hauptstadt: Jakarta Seit 1945 ist Indonesien eine Präsidialrepublik. Der Präsident ist Inhaber der Exekutive und leitet das von ihm ernannte Kabinett. Seit 2004 wird der Präsident und sein Stellvertreter direkt vom Volk gewählt für eine Amtszeit von fünf Jahren. Das Wahlalter in Indonesien liegt bei 17 Jahren. Die Verfassungsgebende Versammlung (MPR) setzt sich aus den 560 nach dem Verhältniswahlrecht gewählten Abgeordneten des Parlaments (DPD) und 128 Mitgliedern der Regionalkammer (DPD) zusammen. In der Regionalkammer sind alle 33 Provinzen Indonesiens mit jeweils vier Abgeordneten vertreten. Die Provinzen haben jeweils ein eigenes regionales Parlament mit einem Gouverneur, der vom Präsidenten bestätigt werden muss. Bei den Parlamentswahlen im April 2009 traten 38 nationale und 6 lokale Parteien an. Die Partei des amtierenden Präsidenten Susilo Bambang Yudhoyono wurde dabei stärkste Partei im Parlament.

Wirtschaft

Etwa die Hälfte der Erwerbstätigen in Indonesien sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Hauptnahrungsmittel ist Reis, der vor allem auf Java angebaut wird, wo durch das günstige Klima drei Ernten im Jahr möglich sind. Weiter werden vor allem Cassava, Mais, Rohrzucker und Süßkartoffeln angebaut. In großangelegten Plantagen werden Kautschuk, Kakao, Tee, Kaffee und vor allem Ölpalmprodukte erzeugt. Auch die Industriebetriebe sind überwiegend auf Java angesiedelt. Wichtigster Industriezweig ist die Nahrungs- und Genussmittelindustrie, gefolgt von Textil-, Kunstdünger-, Holz-, Papier-, Reifen- und Lederindustrie. Die Ausfuhr von Rohhölzern ist inzwischen verboten, da die Abholzung der Waldbestände ein bedrohliches Ausmaß annahm. Indonesien ist reich an Bodenschätzen. Abgebaut werden u.a. Zinn, Nickel, Bauxit, Kupfer und Erze. Erdöl und Erdgas (Sumatra, Borneo, Java) decken den Energiebedarf und bringen wichtige Exporteinnahmen. Indonesien verfügt über drei internationale Flughäfen (Java, Bali, Sumatra), die Verkehrsinfrastruktur des Landes ist nach wie vor unzureichend: Ein relativ gut ausgebautes Straßennetz gibt es nur auf Java und teilweise auf Bali. Hauptverkehrsmittel zwischen den Inseln sind Schiffe. Heute ist Indonesien einer der größten und stabilsten Binnenmärkte in Südostasien. Für das Jahr 2010 lag das Pro-Kopf-Einkommen bei ca. 3000 US-Dollar, das Wirtschaftswachstum bei 6,1%.


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