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Borneo Orangutan Survival Foundation


Orang-Utans (indonesisch: Waldmenschen) gehören zu den Menschenaffen und sind die nächsten Verwandten des Menschen. Es gibt zwei Arten, die überwiegend auf den Inseln Sumatra (Pongo abelii) und Borneo (Pongo pygmaeus) zu finden sind. In den letzten 50 Jahren hat sich der Bestand der Orang-Utans drastisch reduziert: laut WWF (World Wide Fund For Nature) allein auf Borneo von geschätzten 150.000 Orang-Utans auf heute 49.500 Tiere. Auf Sumatra leben heute schätzungsweise noch 5000 Tiere. Die Gründe für die Dezimierung des Bestandes sind vielfältig: Orang-Utans werden in Indonesien nach wie vor als Haustiere gehalten, d.h. Wilderer fangen Jungtiere ein (meist über die Leiche der Mutter) und verkaufen diese. Auch wird das Fleisch der Menschenaffen als Lebensmittel nicht verachtet. Der Hauptgrund für den starken Rückgang der Bestandszahlen aber ist die massive Einschränkung des natürlichen Lebensraums durch Abholzung und Brandrodung des tropischen Regenwalds.

 

Die Konzessionen für den radikalen Holzeinschlag und die Errichtung von Palmölplantagen wurden seit den 80er Jahren an große Konzerne vergeben. Seit der Jahrtausendwende boomt der Markt für Pflanzenöle als vielseitige Alternative zu fossilen Ressourcen. Rund 20 Millionen Hektar auf Borneo sind bereits abgeholzt, Konzessionen für weitere 10 Millionen Hektar sind vergeben. „Palmölplantagen bedeuten den Tod für unsere Urwälder mit ihren Elefanten, Tigern und Orang-Utans“, weiß der Chef der COP (Centre for Orangutan Protection). Das indonesische Gesetz verbietet zwar sowohl das Töten von gefährdeten Tierarten als auch Brandrodung zum Zweck der Errichtung von Plantagen (ohne bereits erteilte Konzession) bei einer Haftstraße von bis zu 10 Jahren und einer empfindlichen Geldbuße. Die Indonesien-Expertin Marianne Klute von „Watch Indonesia“ meint dazu: „Es gibt erstens das Gesetz und zweitens die Realität“.

 

„Minister wants tougher punishment for orangutan killers“ stand im April 2012 in der Jakarta Post. Vier Angestellte einer palmölproduzierenden Firma waren zu einer Haftstrafe von acht Monaten verurteilt worden, weil sie auf einer Plantage wildlebende Orang-Utans gefangen und getötet hatten. Tatsächlich aber gibt es in Indonesien offensichtlich einen „ständigen Widerspruch zwischen dem Gesetz und der Palmöllobby, den diese leider meist für sich entscheiden kann“. Diese Aussage einer Naturschützerin von „PanEco“ spiegelt die Realität in Indonesien wider: auf der einen Seite ein erwachendes Bewusstsein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit, auf der anderen Seite drohende Einbußen in Milliardenhöhe, denn Palmöl ist eines der wichtigsten Exportgüter des Landes – und die Nachfrage steigt.

 

Die Zahl der Orang-Utans, die jedes Jahr durch Rodung, Wilderei und Tierhandel sterben, kann nur geschätzt werden, die Rede ist von rund 2000 Tieren. Es gibt in Indonesien mehrere Organisationen wie die „BOS Foundation“, die sich den Schutz der stark gefährdeten Menschenaffen und ihrer Umwelt als Ziel gesetzt haben. In sogenannten Rehabilitationsstationen werden beschlagnahmte und gerettete Orang-Utans versorgt mit dem Ziel, sie wieder in ihren natürlichen Lebensraum zu integrieren. Die BOS Foundation wurde von dem Niederländer Willie Smits gegründet, der 1989 ein verwaistes Orang-Utan-Jungtier in seine Obhut nahm und zwei Jahre später die erste Rehabilitationsstation gründete. Aus der intensiven Arbeit mit den Tieren haben Naturforscher bis heute eine Fülle an Informationen erhalten. Zu den Erkenntnissen gehört u.a. die, dass das Erbgut der Orang-Utans zu 96% dem des Menschen entspricht.

 

 

Literatur, Links und mehr zum Thema :

 

 

Schuster, Gerd/Smits, Willie/ Ullal, Jay: Die Denker des Dschungels: Der Orangutan-Report. Bilder. Fakten. Hintergründe. (Potsdam 2007), ISBN 978-3833146220

als E-Book (engl.): ASIN B005OYG0ME

Website der BOS: http://savetheorangutan.org/

Website der deutschen Organsation: http://www.bos-deutschland.de/

Website der COP (Centre for Orangutan Protection):
http://www.orangutanprotection.com (auch Videos)

Website des SOCP (Sumatran Orangutan Conservation Programme), einem Gemeinschaftsprojekt u.a. der Indonesischen Naturschutzbehörde, der zoologischen Gesellschaft Frankfurt und div. Stiftungen: http://www.sumatranorangutan.org/

Website von PanEco (Naturschutz u. Umweltbildung): http://www.paneco.ch

Videos aus einer Rehabilitationsstation in Indonesien: http://redapes.org/multimedia/video

„Orang-Utan-Wald steht in Flammen“, Artikel im Spiegel vom 10.04.2012, http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,826412,00.html

„Palmöl – Die Indonesische Tragödie“; Artikel von Christiane Zander und Klaus Schenck (Hintergrund, 31.05.2011)
http://www.hintergrund.de/201105311568/globales/umwelt/palmoel-die-indonesische-tragoedie.html

Website von Watch Indonesia: www.watchindonesia.org

 




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